Tore: Kaklamanos 1:0 (4.), Walasiak
2:0 (12.), Datti 3:0 (72.), Bangoura 4:0 (82.) Nach dem Spiel in
Mönchengladbach sollte eine kurzweilige Autofahrt ins belgische Städtchen
Lüttich folgen - es wurde ein weiterer Länderpunkt in der kurzen Hopping-Karriere angestrebt. Die pünktliche Ankunft im
westlichen Nachbarland liess wenigstens genügend Zeit für das darauf folgende
Herumirren in der angesteuerten Stadt, welches erst durch den Einsatz meiner
„überragenden“ Sprachkenntnisse beendet werden konnte. Die verbleibende Stunde vor dem
Kickoff sollte als „Ticketalbtraum von Lüttich“ in die Geschichte eingehen.
Bei strömendem Regen verharrte ich mehr als fünfzig Minuten in der kurzen,
aber hartnäckigen Menschenreihe, die sich für einen Ticketkauf interessierte.
Wenigstens die Prozedur mit der obligatorischen Clubcard
blieb mir als Ausländer erspart – und das Ticket mit dem eigenen Namen
versehen war die geleisteten Anstrengungen wirklich wert. Meine Aufzeichnungen der
Begegnung beginnen mit den Worten „Coup d’envoi
pour Beveren“ – auch wenn diese Notiz nicht
wirklich nennenswert ist, soll doch aufgezeigt werden, dass dies eine der
wenigen Ballberührungen für die Gäste in den ersten Minuten bleiben sollte.
Bereits nach vier Spielminuten erwischte Kaklamanos
(nach Kopfballvorlage von Bangoura) den
gegnerischen Keeper auf dem falschen Fuss und durfte einen frühen
Führungstreffer bejubeln. Nach 12 Minuten düpierten die
favorisierten Gastgeber die chancenlose Mannschaft aus dem nördlich gelegenen
Beveren erneut, als Walasiak
nach einer schönen Hereingabe von Moreira zum 2:0 für Standard traf. Erst in
der Folge konnten sich auch die Gäste, zumindest ansatzweise, erste Chancen
erspielen, durch welche die wenigen mitgereisten Supporter
aber auch nicht zu akustischer Unterstützung bewogen werden konnten. Nach der Pause dezimierten sich
die Gäste nach einer unnötigen roten Karte für Vlemickx
weiter und ermöglichten den einheimischen Spielern dadurch weitere Freiheiten
bei ihren Angriffen, welche nach 73 Minuten zum dritten Treffer (durch den
eingewechselten Datti) genutzt wurden. Weitere zehn
Minuten später sorgte Bangoura mit dem 4:0 für den
Schlusspunkt in der einseitigen, aber dennoch interessanten Partie. Bei den unterlegenen Gästen
verwunderte neben der schwachen Leistung auch die Tatsache, dass neun der elf
Spieler in der Startformation eine schwarze Hautfarbe aufwiesen – wie ich
erst Wochen später erfahren sollte, verfügt der Verein über ein
Trainingszentrum für talentierte Jugendspieler von der Elfenbeinküste. Zu
bemerken gilt es auch noch die unfreiwillige Showeinlage des Gästetorhüters,
der die letzten zwanzig Minuten, aus welchen verletzungstechnischen Gründen
auch immer, nur noch auf einem Bein über den Platz humpelte. Auch die zahlreichen Supporter des belgischen Traditionsvereins von „Royal
Standard de Liége“ vermochten am heutigen Abend zu
überzeugen: Die Stimmung auf der zweistufigen Tribüne hinter dem Tor war
während der kompletten Begegnung überzeugend. Die Gästefans beschränkten sich
hingegen, wie bereits erwähnt, auf ihre physische Präsenz. |