Tore: Clarkson 1:0 (15.) (es sind nur zwei Fotos vorhanden, da der Ground
nicht auf allen Seiten ausgebaut ist) In Schottland scheint sich der
Dienstag als allgemeiner Termin für die Nachholspiele aller Ligen
durchgesetzt zu haben, was auch bei meiner Wenigkeit zu einem ungewöhnlichen
Spielrhythmus führt. Bei der heutigen Begegnung handelte es sich um eine
Neuansetzung des Pokalspiels zwischen Clyde FC und Dunfermline
AFC, deren ursprüngliche Partie vor etwas mehr als zwei Wochen wegen starkem
Schneefall nach 55 Minuten beim Stand von 1:2 abgebrochen wurde. Der ewige Vergleich zwischen
David und Goliath versprach einen hohen Unterhaltungswert, wobei die
Gastgeber kurz vor dem Aufstieg in die Premier League
stehen und daher unbedingt nicht als krasser Aussenseiter bezeichnet werden
können. Die beiden Teams legten von Beginn weg ein hohes Tempo an den Tag,
wobei Clyde eine hervorragende Doppelchance verzeichnen konnte: Zuerst konnte
der heimische Stürmer freistehend einen Kopfball nicht im Tor unterbringen
und wenige Sekunden später musste Bullen für seinen geschlagenen Keeper auf
der Linie retten. Die Schlüsselszene der Partie
ereignete sich wenig später nach genau 18 Minuten: Nach einem katastrophalen
Rückpass wusste sich der zurückgeeilte Verteidiger nur noch mit einem Foul
helfen – Folge: Rote Karte (wegen Notbremse) und ein Elfmeter für Dunfermline, der von Nicholson souverän verwandelt wurde.
Die Unterzahlsituation schien sich sofort auszuwirken: Die ersatzgeschwächten Gäste fanden zahlreiche Freiheiten vor
und es schien nur noch eine Frage der Zeit bis der zweite Treffer für Dunfermline fallen sollte. Nach 38 Minuten durften die
zahlreichen, aber bis auf wenige Ausnahmen stillen, Supporter
der Gäste endlich wieder jubeln: Ein weiterer haarsträubender Abwehrfehler
von Clyde ermöglichte eine mustergültige Hereingabe von links, welche von Nichelson nur noch eingeschoben werden musste. Drei
Minuten später versenkte Bullen eine Kopfballvorlage eines Mitspielers
(wiederum freistehend) mit einer schönen Direktabnahme im gegnerischen
Kasten. In der zweiten Hälfte
kontrollierte Dunfermline, wohl auch aufgrund der
zahlenmässigen Überlegenheit, das ansprechende Spiel nach Belieben. Die
Spieler erweckten teilweise den Eindruck, dass sie verständlicherweise nicht
mehr ganz bei der Sache wären. Auf jeden Fall wurden viele Torchancen
grosszügig ausgelassen, aber auch der Schlussmann von Clyde konnte sich
einige Male mit tollen Paraden auszeichnen. Und so kamen auch die Gastgeber
zu einigen wenigen Möglichkeiten: Ein schöner Freistoss aus 30 Metern wurde
vom DAFC-Torhüter erst in letzter Sekunde über die
Latte gelenkt. Wenige Minuten später kam ein heimischer Angreifer nach einem
Eckball überraschend freistehend zum Kopfball, brachte den Ball jedoch zur
Enttäuschung der meisten Zuschauer nicht unter Kontrolle. Schlussendlich
fielen in der zweiten Halbzeit keine Tore mehr, was den Unterhaltungswert der
Partie jedoch in keiner Weise schmälerte. Ich möchte zum Schluss auch noch
die positive Leistung der Clyde-Supporter
hervorheben: Zumindest in den ersten 30 Minuten gab eine grössere Gruppe von
Fans ihr breites Repertoire an Gesängen lautstark zum Besten – eine Tatsache,
die nach den bisherigen Erfahrungen in Schottland von meiner Seite überhaupt
nicht erwartet wurde. |