Tore: Ivanschitz 0:1/1:4 (8./62.), Kincl 0:2 (21.), Jansen 1:2 (43.), Dosek
1:3 (58.), Katzer 1:5 (90.) Die zweite Begegnung meiner
kleinen „Tour d’Autriche“ war in meinen persönlichen
Planungen bis kurz vom dem Anpfiff noch nicht bestimmt. Aus
verkehrstechnischen Gesichtpunkten wären noch alle Spielorte möglich gewesen
– Salzburg? Graz? Oder doch Bregenz? Und Wien? Oder vielleicht doch gar
nichts? Schlussendlich fiel der Entscheid auf das idyllische Städtchen an der
Grenze zur Heimat, was der Programmauswahl von Premiere Austria
gleichkam, auch wenn sich deren Übertragung im Nachhinein als neuartige
Konferenzschaltung herausstellen sollte. Die Vorzeichen hatten sich im Vergleich
zur abgelaufenen Saison, als sich die beiden Teams geschlossen auf den Rängen
Vier und Fünf platzieren konnten, stark verändert. Während die Hütteldorfer „so lange“ wie möglich um die Meisterschaft
mitspielen möchten“, müssen sich die Vorarlberger eher mit dem Thema Abstieg
befassen. Dies zeigte sich auch auf dem Spielfeld – nach einer druckvollen
Startphase gingen die Wiener begünstigt durch einen schweren Fehler der
Bregenzer Schlussmanns bereits nach acht Minuten in Front. In der Folge wollten auch die
Gastgeber beweisen, dass sie zu Recht in der höchsten Spielklasse vertreten
sind und zeigten einige sehenswerte Angriffe über die Flügel. Dabei
bewahrheitete sind jedoch die Befürchtung des heimischen Trainers (entnommen
aus der Stadionzeitung) - es fehlte
ein kaltblütiger Stürmer, der die exakten Vorlagen auch verwerten konnte. Und
so mussten die Gastgeber den Ball nach 20 Minuten erneut aus dem eigenen Netz
holen – wiederum sah die Bregenzer Abwehr nicht gerade vorteilhaft aus. Der verdiente Anschlusstreffer
kurz vor dem Seitenwechsel belebte die Hoffnungen der Gastgeber nur für
wenige Minuten; mit dem Doppelschlag der Wiener nach einer Stunde Spielzeit
war die einseitige Begegnung endgültig entschieden. Trotzdem kannten die „Rapidler“ kein Pardon mit den überforderten Bregenzern
und konnten sich weitere hochkarätige Torchancen erarbeiten – es dauerte
jedoch bis zur Nachspielzeit bis die Wiener durch einen herrlichen
Flugkopfball von Katzer ein weiteres Mal jubeln durften. Ebenso deutlich fällt auch das
Verdikt im Bereich „Supporter“ zugunsten der
Hauptstädter aus: Erstaunlich viele Anhänger der Gäste hatten an diesem sonnigen
Mittwoch die mehrstündige Reise quer durch Österreich auf sich genommen, um
ihre Mannschaft während der gesamten Spielzeit lautstark zu unterstützen. Auf
Seite der Bregenzer wurden zu Spielbeginn zwei Rauchtöpfe in den Clubfarben
gezündet; danach war von den einheimischen Anhängern jedoch nichts mehr zu sehen
oder zu hören – eine äusserst schwache Vorstellung! Das Bodenseestadion, im Zuge der
fortschreitenden Kommerzialisierung im österreichischen Fussball unlängst in
Casino-Stadion umbenannt, vermag in seiner Optik positiv zu überraschen:
Während die zahlreichen Holzbänke auf der Haupttribüne nach Anordnung des
Fussballverbandes in Kürze mit Sitzschalen bestückt werden (müssen), wurde
dieser Schritt auf der Gegengeraden bereits verwirklicht. Die komplette Seite
wurde überdacht und teilweise mit blauen Sitzen ausgestattet; gleich daneben
befindet sich der abgetrennte Gästesektor. Die beiden Kurven bestehen aus
sieben grossen Stufen, wobei die Entfernung zum Spielfeld aufgrund der
eingebauten Laufbahn ziemlich gross wirkt. |